Leitbild

Vor dem Hintergrund dieser Ausgangssituation hat die Stadt Frankfurt (Oder) zusammen mit der Frankfurter Dienstleistungsholding (FDH) und der European New School of Digital Studies (ENS) sowie mit Beteiligung der Stadt Słubice einen Prozess gestartet, der wichtige Akteur*innen und Wissensträger*innen der Doppelstadt und die breite Bürgerschaft zusammenführt, um ihre Ideen und Wünsche an die digitale Gestaltung des kommunalen Lebens zu formulieren. Als Ergebnis dieses Prozesses und unter Bezug auf die bereits bestehende Selbstbeschreibung ist das Leitbild der 

 

vernetzten Doppelstadt ohne Grenzen

 

erarbeitet worden.

Die vernetzte Doppelstadt ohne Grenzen geht davon aus, dass digitale Technologien ein wichtiges Instrument sind, um Grenzen zwischen Menschen, Sprachräumen und Wissensbeständen zu überwinden. Sie basiert auf einer effizienten Nutzung von Ressourcen und der Zusammenführung von vorhandener Expertise. Technologie kann hierbei helfen. Das Leitbild der vernetzten Doppelstadt ohne Genzen verfolgt vier miteinander verbundene Prinzipien:

Leitbild Grafik
Leitbild Grafik



  • Grenzen überwinden: die Doppelstadt ist stark geprägt von den Transformationserfahrungen des 20. und frühen 21. Jahrhunderts, insbesondere der Trennung ihres Wirtschafts- und Sozialraumes, der Parallelität zweier Sprachgemeinschaften rechts und links der Oder sowie den wirtschaftlichen und sozialen Brüchen und Neuanfängen der zurückliegenden Jahrzehnte. Die smarte Doppelstadt wendet den europaweiten Prozess der Überwindung von Grenzen und des gelebten europäischen Gedankens auf ihre Grenzlage an. Smart sein bedeutet, Brücken zu bauen, um Grenzen im Alltag und im Miteinander zu überwinden und voneinander zu lernen. Die smarte Doppelstadt bringt zusammen, was zusammenwachsen möchte.
  • Partizipation gestalten: Der Prozess der doppelstädtischen Integration kann nur mit den Bürger*innen beider Städte gelingen. Partizipation bedeutet, dass Menschen sich begegnen, verstehen, diskutieren und gemeinsam Herausforderungen angehen. Die Verwaltungen beider Städte wirken hier unterstützend. Sie stellen Ideen für gemeinsame Projekte vor und bieten Foren der Begegnung an, ohne bereits Ergebnisse vorweg zu nehmen. Die smarte Doppelstadt ist eine Stadt der Bürgerinnen und Bürger.
  • Nachhaltigkeit befördern: Die Doppelstadt befördert diese Integration als einen Prozess, der Strukturen und Verhaltensweise nachhaltig, d.h. auf Dauer, verändert. Er beinhaltet den Aufbau von langfristig stabilen kommunikativen, administrativen, energetischen und technischen sowie umwelt- und klimarelevanten Infrastrukturen. Smart bedeutet, die Gegenwart mit dem Blick in die Zukunft zu gestalten.
  • Expertise einbinden: Die smarte Doppelstadt nutzt die Expertise, die der Wissenschaftsstandort bietet und verknüpft sich mit weiteren Akteuren aus der Region. Mit dem IHP – Leibniz-Institut für Innovative Mikroelektronik (IHP), der Frankfurter Dienstleistungsholding (FDH), der Europa-Universität Viadrina (EUV), der European New School (ENS) und anderen Wissenschafts-, Bildungs- und Dienstleistungsinstitutionen verfügt die Doppelstadt über eine hervorragende technische und sozialwissenschaftliche Expertise. Ihre Verbindung mit partizipativen Verfahren gewährleistet einen politischen Prozess, der demokratische und wissenschaftliche Ansätze vereinbart.